Wirtschaftsdemokratie – Antwort auf die Krise

Zur erstaunlichen Aktualität des einstigen DGB-Cheftheoretikers Viktor Agartz

  • Marcus Schwarzbach
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

Die aktuelle Finanz- und Wirtschaftskrise zeigt das Scheitern neoliberaler Politik. Bei der Suche nach wirtschaftspolitischen Alternativen kann auch der Rückblick auf den ehemaligen Cheftheoretiker des DGB, Viktor Agartz, hilfreich sein.

Viktor Agartz hat mit seinen Vorstellungen über Mitbestimmung, Wirtschaftsdemokratie und Neuordnung der deutschen Wirtschaft maßgeblich die Programmatik von SPD und DGB nach 1945 beeinflusst. Agartz, der von 1948 bis 1955 das Wirtschaftswissenschaftliche Institut des DGB leitete, ging davon aus, dass die politische Demokratie nur erhalten werden könne, wenn sie durch eine entwickelte Wirtschaftsdemokratie untermauert wird. Ein im VSA-Verlag erschienener Sammelband macht seine Überlegungen nun breiter zugänglich und für die Gegenwart fruchtbar.

Zu den Kernelementen der Wirtschaftsdemokratie zählte der Marxist Agartz die Vergesellschaftung von Schlüsselindustrien, die gesamtwirtschaftliche Planung als Investitionslenkung und die Selbstverwaltung der Wirtschaft durch die Beschäftigten. Frühzeitig kritisierte er das bis heute vorherrschende Verständnis von Mitbestimmung: Diese dürfe nicht...


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