Muss das Dorf »rentabel« sein?

Arbeitsgemeinschaft will Debatte über linke Agrarpolitik beleben

  • Rosi Blaschke
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Mit der bevorstehenden größten Nahrungsgütermesse Grüne Woche rückt die Agrarwirtschaft erneut mehr ins Blickfeld von Bürger und Politik. Die weltweite Ernährungskrise und steigende Nahrungsmittelpreise haben viele Menschen dafür sensibilisiert. Kann linke Agrarpolitik zur Lösung der Probleme beitragen?

Die deutsche Landwirtschaft ist eine der am besten entwickelten Europas und der Welt. Ist angesichts der hohen Eigenversorgung und gleichbleibender Bevölkerung Produktionswachstum noch notwendig? Die Arbeitsgemeinschaft Agrarpolitik und ländlicher Raum beim Parteivorstand der LINKEN will mit einer Analyse wichtiger Tendenzen der Landwirtschaft die Debatte beleben.

Die für das Papier verantwortliche Agrarwissenschaftlerin Erika Czwing betont, dass die Landwirtschaft für die Bundesrepublik eine größere Bedeutung hat, als ihr Anteil am Bruttoinlandsprodukt und den Erwerbstätigen widerspiegelt. Ersterer sank auf zur Zeit 1,1 Prozent (EU: 1,8 Prozent). Gleichzeitig stieg die Produktivität, was aber zu ständigem Rückgang der Arbeitskräfte auf dem Lande führte. Nur noch 2,2 Prozent aller Beschäftigten sind in der Land- und Forstwirtschaft tätig. Die Nettowertschöpfung stagnierte lange wegen ungünstiger Erzeugerpreise und steigender Kosten.

Die ...


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