Hoffnungsträger in der Krise

Über zwei Drittel der US-Amerikaner glauben, dass der neue Präsident sein Wahlversprechen vom Wandel in Washington wahr machen kann

  • Max Böhnel, New York
  • Lesedauer: ca. 6.0 Min.

Am Tag vor der historischen Vereidigung des ersten schwarzen Präsidenten des Landes gedachten die US-Amerikaner gestern Martin Luther Kings. Barack Obama würdigte die herausragende Bedeutung des 1968 ermordeten Bürgerrechtlers für die Einheit der Nation. Bereits am Sonntag hatten Hunderttausende mit einem Open-Air-Konzert in Washington den politischen Wechsel gefeiert. Die Show zur Amtseinführung des 44. Präsidenten der USA wird heute um 12 Uhr Ortszeit ihren Höhepunkt erreichen, wenn Obama mit der Hand auf der Bibel den Amtseid leistet.

Zweieinhalb Stunden dauerte das Spektakel. Unter dem Motto »We are one« (Wir gehören zusammen) heizten Pop-Größen wie Bruce Springsteen, Sheryl Crow und Steve Wonder, U2, Beyoncé, Jon Bon Jovi und Shakira Hunderttausenden am bitterkalten Lincoln Memorial ein. Und Barack Obama, seine Frau Michelle wie die beiden Töchter Malia und Sasha sangen kräftig mit.

Große Probleme, große Erwartungen

Da dürfte die traditionelle Zeremonie vor dem Westflügel des Parlamentsgebäudes heute auf dem Kapitolsberg etwas steifer werden und der neue Präsident in seiner rund 15-minütigen Rede wohl an das offizielle Motto der Inaugurationsfeiern anknüpfen: »Renewing America's Promise«, das amerikanische Versprechen erneuern. Angesichts der politischen und sozialen Probleme, die sich aufgetürmt haben, wird Obama ab sofort allerdings nur noch an seinen Taten gemessen.

Doch von einem grauen Alltag mit bangen Fragen war in den Tagen vor der Inauguration in großen T...


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