Der Pleitegeier auf Beutezug

Die Wirtschaftskrise bedroht die europäische Währungsunion

Weltweit stemmen sich die Regierungen mit bislang einmaligen Konjunkturprogrammen gegen die Rezession. Mit ihnen wächst jedoch auch die Angst vor Staatsbankrotten, die sich in den Ländern der Eurozone zu einer Gefahr für die Einheitswährung auswachsen könnten.

Nicht nur EU-Spitzenbeamte wie Wirtschafts- und Währungskommissar Joaquín Almunia sorgen sich um die Bonität einiger Euro-Staaten wie Spanien, Italien, Irland oder Griechenland, die sich derzeit massenhaft frisches Geld an den Anleihemärkten beschaffen, um milliardenschwere Konjunkturspritzen zu finanzieren.

Im Unterschied z. B. zur Bundesrepublik, die als tadelloser Schuldner gilt, der pünktlich seine Kredite bedient, machen sich in den vergangenen Wochen verstärkt Sorgen breit, einige Länder könnten in ernsthafte Zahlungsschwierigkeiten kommen. Mit wachsenden Risiken wird das Geldpumpen für die betreffenden Regierungen teurer. Sie müssen den Käufern ihrer Bonds einen Risikoaufschlag auf die Rendite ihrer Anleihen zahlen, der in den letzten Wochen kräftig gestiegen ist. Da für den Ausbruch aus dem Teufelskreis steigender Zinsen und sinkender Wachstumsraten mit der Einführung des Euro die Möglichkeit der Abwertung der Landeswährung nic...


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