Scharia im Swat-Tal

Abkommen in Nordwestpakistan geschlossen

  • Lesedauer: 1 Min.
Im Nordwesten Pakistans wird auf Druck islamischer Extremisten das Scharia-Recht eingeführt.

Peshawar (AFP/ND). Die nordwestliche Provinzregierung teilte am Montag in der pakistanischen Stadt Peshawar mit, für das umkämpfte Swat-Tal ein Abkommen mit Islamisten zur Einführung der Scharia geschlossen zu haben. Die Scharia ist das religiös begründete, auf Offenbarung zurückgeführte Recht des Islam.

Die Vereinbarung gilt demnach für den Bezirk Malakand, in dem auch das Swat-Tal liegt. »Das Recht wird künftig gemäß der Scharia gesprochen«, sagte der Informationsminister der Region, Mian Iftikhar Hussain. »Alle Gesetze, die gegen die Scharia verstoßen, werden abgeschafft.« In der betroffenen Region leben rund drei Millionen Menschen. Ein ranghoher Vertreter des regionalen Islamistenführers Soofi Mohammad, der das Abkommen ausgehandelt hatte, kündigte ein Ende der Gewalt an. Sobald die Scharia eingeführt sei, sollten die Kämpfer ihre Waffen niederlegen, sagte er.

Das Swat-Tal war einst ein beliebtes Erholungsziel für pakistanische Stadtbewohner, dort befindet sich das einzige Skigebiet des Landes. Im Herbst 2007 übernahmen Islamisten um den Geistlichen Maulana Fazlullah die Kontrolle über den Landstrich. Fazlullah unterhält enge Verbindungen zu den pakistanischen Taliban.

Werde Mitglied der nd.Genossenschaft!
Seit dem 1. Januar 2022 wird das »nd« als unabhängige linke Zeitung herausgeben, welche der Belegschaft und den Leser*innen gehört. Sei dabei und unterstütze als Genossenschaftsmitglied Medienvielfalt und sichtbare linke Positionen. Jetzt die Beitrittserklärung ausfüllen.
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal