Zwangsarbeit in der Diakonie

Ein Runder Tisch soll das Martyrium westdeutscher Heimkinder untersuchen

  • Fabian Lambeck
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Am Dienstag tagte erstmals der Runde Tisch zur Aufarbeitung des Schicksals von westdeutschen Heimkindern der 50er und 60er Jahre. Betroffene schilderten den Teilnehmern ihre erschütternden Erlebnisse.

Die menschenunwürdige Behandlung von Heimkindern gilt als eines der dunkelsten Kapitel der westdeutschen Nachkriegsgeschichte. Hunderttausende Kinder und Jugendliche sperrte man damals wegen nichtigster Vergehen in geschlossene Heime. Viele von ihnen wurden dort missbraucht, geschlagen und zur Arbeit gezwungen – oft im Namen des Herrn, denn fast 80 Prozent dieser Einrichtungen hatten kirchliche Träger. In der Ära Adenauer nahm keiner Notiz von den unglaublichen Vorgängen. Es waren die rebellischen 68er, die die unhaltbaren Zustände aufdeckten. Bislang warten die Opfer vergeblich auf eine Entschädigung. Ein entsprechender Vorstoß wurde lange Zeit im Petitionsausschuss des Bundestages diskutiert. Im November 2008 beschloss man dort, dass ein Runder Tisch die Vorgänge aufarbeiten soll. In dem Gremium sind Opfer, kirchliche Organisationen, Jugendhilfeverbände sowie Bund und Länder ...


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