Ein Blick zurück mit Schmerzen

Sächsische LINKE erarbeitet Thesen zum Ende der DDR und erntet Widerspruch in der Partei

  • Hendrik Lasch, Dresden
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

20 Jahre nach dem Ende der DDR wirft eine Arbeitsgruppe der sächsischen LINKEN in einem Thesenpapier einen äußerst kritischen Blick auf das gescheiterte Sozialismus-Experiment – in der Art des politischen Gegners, sagen Kritiker in den eigenen Reihen.

Persönliches Erleben ist das eine, Strukturen sind etwas ganz anderes, sagt Cornelia Ernst. »Mir ging es gut in der DDR«, betont die 52-jährige, einst Lehrerin, heute Landeschefin der LINKEN in Sachsen: »Aber es gab keine Bürgerrechte.« Aus diesem und ähnlichen Gründen »konnte die DDR keinen Bestand haben«. Solche Einsichten schmerzten, räumt Ernst ein. Es sei aber eine »Stärke zu sagen: Wir schauen kritisch auf unser Land.«

Diktatur und Unterdrückung

Das sehen nicht alle ihrer Genossen so. Ein Thesenpapier zum Herbst 1989, das eine Arbeitsgruppe der Landespartei erarbeitet hat und das am 28. März auf einer Konferenz in Dresden vorgestellt werden soll, sorgt schon jetzt für scharfe Debatten. Volker Külow, Stadtchef in Leipzig, wirft den Autoren vor, sie übernähmen »weitgehend die Geschichtsinterpretation unserer politischen Gegner«.

Die DDR-Analyse der Autoren, unter ihnen Abgeordnete wie Ex-Fraktionschef Peter Porsch, aber auch Gerhar...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.