Ein Mensch von eiserner Energie
Vor 90 Jahren wurde Leo Jogiches ermordet
Am 10. März 1919 wurde Leo Jogiches im Untersuchungsgefängnis in Berlin-Moabit durch den Kriminalkommissar Tamschik heimtückisch ermordet. »Beim Fluchtversuch erschossen« hieß es, wie das bei solchen Morden üblich war. In einem Nachruf in der »Prawda« am 29. März 1919 wurde Jogiches als »ein hervorragender Organisator, ein Mensch von eiserner Energie und einer der talentiertesten Redakteure der Parteipresse in der Internationale« bezeichnet. Im Unterschied zu Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg war er jedoch bei den Massen wenig bekannt. Er mied weitgehend die Öffentlichkeit und war eher im Hintergrund tätig.
Leo Jogiches wurde am 17. Juli 1867 in Vilnius in einer wohlhabenden Familie geboren. Schon als Gymnasiast schloss er sich der oppositionellen Bewegung gegen das zaristische Regime an und war schon bald für die sozialistische Agitation im gesamten Gebiet von Vilnius verantwortlich. Die zaristische Geheimpolizei warf ihn deshalb mehr...
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