• Politik
  • Zwischen Religionsmix und reiner Lehre – Papst Benedikt XVI. auf dem »schwarzen Kontinent«

Ratzinger und die Schatten der Kirche

Die christliche Mission begleitete die Hegemonialpolitik und die wirtschaftliche Ausbeutung Afrikas durch die europäischen Mächte

  • Ingolf Bossenz
  • Lesedauer: ca. 4.0 Min.

Francis Arinze hatte es nicht geschafft. Die Hoffnungen vieler afrikanischer Katholiken, die vor der Papstwahl im April 2005 auf dem nigerianischen Kardinal ruhten, wurden dennoch nicht enttäuscht.

Der »konservative deutsche Kardinal Joseph Ratzinger«, wie »Daily Nation« (Kenia) damals vermerkte, sorgte mit seiner Berufung an die Spitze der römisch-katholischen Kirche südlich der Sahara für Erleichterung. Dort ist das Hauptverbreitungsgebiet des Christentums auf dem »schwarzen Kontinent«. Und dort wird der rigide Konservatismus, den der heute 81-Jährige über die Etappen Theologieprofessor, Erzbischof und Glaubenspräfekt bis hin zum Pontifex maximus gepflegt und zugespitzt hat, ganz anders goutiert als in dem von »aggressiver Säkularisierung« (Ratzinger) erfassten Europa.

Roms »Zaubermagie der Dogmatik«

Die afrikanische katholische Kirche gilt als extrem konservativ. Nach Ansicht des Religionswissenschaftlers Hubertus Mynarek sind ihre Bischöfe die »gehorsamsten« der römischen Weltkirche. Sie hätten keine Probleme mit der »Zaubermagie der katholischen Dogmatik« und würden dieses System der »Doppelmoral und Unterwürfigkeit« entsche...


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