Roger Kluge eine Goldhoffnung

Bahnrad-WM: Ab heute Medaillenkämpfe in der BGZ-Arena von Pruszkow

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Ist Roger Kluge (Cottbus/Mitte) wieder auf WM-Medaillenkurs? Fotos: dpa
Ist Roger Kluge (Cottbus/Mitte) wieder auf WM-Medaillenkurs? Fotos: dpa

Nach zwei Jahren ohne Titel will der Bund Deutscher Radfahrer (BDR) bei den Bahnrad-WM im polnischen Pruszkow auch mit alter Verbandsführung zu neuen Ufern aufbrechen. Der in Athletenkreisen umstrittene Sportdirektor Burckhard Bremer steht vor seiner ersten Bewährungsprobe nach der Wiederwahl von BDR-Präsident Rudolf Scharping. In der BGZ-Arena, 18 Kilometer vor den Toren Warschaus, geben die beiden Leipziger Andreas Petermann und Thomas Liese ihr WM-Debüt als Bundestrainer. Mit einem 20-köpfigen Aufgebot, das vom Bremer-Kritiker und Doppel-Olympiasieger Robert Bartko (Potsdam) angeführt wird, wollen die Bahnradasse die schwache Bilanz von den WM 2008 (einmal Silber, viermal Bronze) und Olympia in Peking (je einmal Silber und Bronze) vergessen machen.

Nicht jeder im deutschen Team ist mit seiner Rolle bei den Titelkämpfen zufrieden, allen voran Bartko, der nicht für den Vierer berücksichtigt wurde. Der Vierer, der vor einem Jahr in Manchester erstmals seit 1952 die Olympiateilnahme verpasst hatte, hätte jedoch auch mit dem 33-Jährigen kaum Chancen auf eine vordere Platzierung. »Ziel ist es, 2012 in London eine Medaille zu holen. Dem stelle ich mich«, sagt Petermann. Auf der neuen Bahn starten die Talente Henning Bommel, Robert Bengsch, Marcel Kalz (alle Berlin) und Patrick Gretsch (Erfurt).

Der Olympiazweite Roger Kluge (Cottbus) ist hingegen mit seinem Partner Olaf Pollack (Kolkwitz) im Madison eine Goldhoffnung des BDR, der sich weiterhin Chancen im Teamsprint, im Omnium mit Bartko, im Scratch sowie über 1000 Meter ausrechnet. »Bei den Verfolgern haben wir einen deutlichen Abstand zur Weltspitze, in den Massenstartwettbewerben zählen wir zur Weltspitze. Das wollen wir bei den WM unter Beweis stellen. Auch im Omnium haben wir mit Robert Bartko eine realistische Medaillenchance«, glaubt Andreas Petermann.

Im nichtolympischen Zeitfahren soll der Schweriner Stefan Nimke sechs Jahre nach seinem Titelgewinn in Stuttgart um Gold strampeln. Der Teamsprint-Olympiasieger von 2004 hatte bei seiner Kilometer-Rückkehr beim Weltcup in Cali (Kolumbien) in 1:01,590 Minuten ein starkes Comeback gefeiert.

Bei den Frauen wird mit Spannung das WM-Debüt der sechsfachen Junioren-Weltmeisterin Kristina Vogel (Erfurt) erwartet, die in allen vier Kurzzeitdisziplinen auf die Piste geht und im Teamsprint mit Miriam Welte (Kaiserslautern) Bronze im Visier hat. Der ehemalige Straßenprofi Thomas Liese, seit Jahresbeginn neuer Ausdauertrainer der Frauen, setzt seine Hoffnung auf die Mannschaftsverfolgung. Charlotte Becker (Waltrop) und Christina Becker (Cottbus) sowie Verena Jooß (Friesenheim) wollen hier ihren dritten Platz von 2008 wiederholen. dpa/ND


WM-Entscheidungen

Mittwoch: ab 18.30 Frauen 500 m Zeitfahren, Männer Punktefahren (40 km), Frauen 3000 m Einzelverfolgung, Männer Teamsprint.

Donnerstag: ab 19.00 Männer Scratch (15 km), Frauen Teamsprint, Männer 4000 m Einzelverfolgung, Frauen 3000 m Mannschaftsverfolgung, Männer Keirin.

Freitag: ab 19.00 Männer 1000 m Zeitfahren, Frauen Scratch (10 km), Männer 4000 m Mannschaftsverfolgung.

Sonnabend: ab 18.00 Männer Madison (50 km), Frauen Omnium und Sprint.

Sonntag: ab 14.00 Frauen: Keirin und Punktefahren (25 km), Männer Omnium und Sprint.

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