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Genossenschaftliche Fusion geplatzt

DZ Bank und WGZ Bank gehen nicht zusammen

  • Lesedauer: 2 Min.
Die jahrelang geplante Fusion der DZ Bank und der WGZ Bank ist krisenbedingt geplatzt. Mit dem Zusammenschluss der Genossenschaftsbanken sollte nur noch ein Spitzeninstitut für den Gesamtbereich zuständig sein.

Frankfurt am Main/Düsseldorf (dpa/ND). Die seit Jahren verfolgte Fusion der beiden Spitzeninstitute der Genossenschaftsbanken ist geplatzt. »Die DZ Bank und die WGZ Bank sind übereingekommen, ihre Fusionsgespräche derzeit nicht weiterzuverfolgen«, teilten beide Institute am Mittwoch in Frankfurt am Main und Düsseldorf mit. Hintergrund sei die unverändert schwierige Situation an den Finanzmärkten, die zu Verunsicherungen geführt habe.

Die beiden Banken sind die Zentralstellen von rund 1200 Volks- und Raiffeisenbanken, die auch die Eigentümer sind. Zudem gehören zur DZ Bank auch die Bausparkasse Schwäbisch Hall und die R&V Versicherung. Neben Privatbanken und Sparkassen bilden die Genossenschaftsbanken die dritte große Säule im deutschen Bankensektor. Mit der Fusion sollte nur noch ein Spitzeninstitut für den gesamten Bereich zuständig sein.

Hintergrund des Scheiterns der Fusion war nach Angaben aus Kreisen der DZ Bank der Widerstand der Eigentümer der WGZ Bank. Diese hätten zuletzt gefordert, dass die Eigentümer jedes Instituts für mögliche Altlasten in seinen jeweiligen Wertpapierbeständen haften sollte. »Das widerspricht aber dem Geist einer Verschmelzung«, sagte ein DZ-Bankmitarbeiter.

Für das laufende Geschäft der DZ Bank soll das Platzen der Fusion keine Folgen haben. So sei etwa kein Stellenabbau geplant, hieß es. Auch wolle die DZ Bank wie geplant eine Kapitalerhöhung vornehmen. Derzeit gebe es keine Pläne, Staatshilfe in Anspruch zu nehmen. Allerdings werde dies auch nicht grundsätzlich ausgeschlossen. Die DZ-Bank-Gruppe hat rund 20 000 Mitarbeiter.

Beide Spitzeninstitute hatten im vergangenen Jahr unter der Finanzkrise zu leiden. Die DZ Bank in Frankfurt wies einen Verlust von rund einer Milliarde Euro aus. Die wesentlich kleinere WGZ Bank in Düsseldorf will ihre Bilanz an diesem Donnerstag vorstellen. Nach Angaben aus Finanzkreisen wird hier mit einem Verlust von etwa 200 Millionen Euro gerechnet. Allerdings hat die WGZ nach eigenen Angaben keinen Kapitalbedarf.

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