Mit alten Talenten in die Werkstatt

Kampagne für mehr bürgerschaftliches Engagement vorgestellt

  • Katharina Zeiher
  • Lesedauer: 2 Min.
Die Senioren-Trommelgruppe »Steinfalken« probt in der Begegnungsstätte Falckensteinstraße
Die Senioren-Trommelgruppe »Steinfalken« probt in der Begegnungsstätte Falckensteinstraße

In der Kreuzberger Falckensteinstraße blüht es an der Mauer. Engagierte Senioren haben gemeinsam mit Kindern aus nahe gelegenen Tagesstätten eine Brache in einen kleinen Garten verwandelt. Die Stadtkinder, die in ihrem Alltag häufig wenig mit Gärten zu tun haben, lernen hier den Lebenszyklus der Pflanzen vom Samenkorn bis zur Sonnenblume kennen, während die Senioren Erfahrungen aus einem langen Leben weitergeben können.

Das Projekt nennt sich Generationengärten, und solche sollen im Rahmen einer Kampagne, die gestern vorgestellt wurde, auch in vier anderen Stadtteilen entstehen. Ein Netzwerk von rund 50 Nachbarschaftshäusern und Selbsthilfezentren will unter dem Motto »Engagieren – bewegen – Gemeinschaft erfahren« Bürgerinnen und Bürger dazu motivieren, in ihrem Stadtteil aktiv zu werden. Dabei liegt ein Fokus auf der Stärkung und Vernetzung von Stadtteilzentren, die Räume und Gelegenheiten für nachbarschaftliches Engagement und Ehrenamt zur Verfügung stellen. Hier können sich Menschen unterschiedlicher Herkunft gleichberechtigt begegnen, pädagogische und kulturelle Angebote wahrnehmen, Beratung und Unterstützung erfahren. Nachbarschaftshäuser sind heute auch einer der wenigen Orte außerhalb der Familien, an denen Alte und Junge miteinander in Kontakt kommen.

Ein weiteres Ziel der Kampagne ist es, eine lebendige Altenkultur in Berlin zu schaffen. An Senioren, die ihre Kreativität gemeinsam mit anderen ausleben möchten, richtet sich das Angebot der Werkstatt der alten Talente. Bisher rund 130 Aktive musizieren in Trommelgruppen oder proben Stücke in interkultureller Besetzung, die auch an Schulen aufgeführt werden. Die Theaterbegeisterten der Grauen Stars bieten alle 14 Tage einen Workshop für Interessierte an.

Die Kampagne kann auf rund elf Millionen Euro zurückgreifen. Die Mittel stammen aus dem 3. Folgevertrag Stadtteilzentren, der zwischen dem Land Berlin und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband, Mitinitiator der Kampagne, bereits 2007 abgeschlossen worden war. Das Netzwerk stellt sich am Freitag, 24. April, in der Orangerie in Lichtenberg, Schulze-Boysen-Straße 38, vor. Der Frühjahrsempfang ist Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen zum Thema, etwa der Freiwilligenbörse im Roten Rathaus am 9. Mai und dem Wochenende der Stadtteilzentren am 4. und 5. Juli.

www.generationengaerten.de

www.theater-der-erfahrungen.de

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