Matthias Platzeck – Meister der unklaren Worte

Der Ministerpräsident schrieb ein Buch mit dem bezeichnend sperrigen Titel »Zukunft braucht Herkunft«

  • Wilfried Neiße
  • Lesedauer: ca. 4.5 Min.

Matthias Platzeck glänzt als Redner durchaus. Zum Schreiben hat er wenig Talent. Eine Probe dieses Phänomens, das weder ungewöhnlich noch selten ist, bietet Platzecks Buch »Zukunft braucht Herkunft«. Auf 220 Seiten legt der Ministerpräsident seine Sicht auf die politischen Dinge dieses Lebens dar. DDR-Vergangenheit, die Zeit nach der Wende und Zukunftsgedanken füllen den Band.

Zwei Wörter tauchen dabei immer wieder in erstaunlicher Häufung auf: »schlicht« und »einfach«. Das ist nicht zufällig. Wenn ein Politiker, der ja kein alter Mann ist, an einem solchen Werk arbeitet, dann feilt und poliert er immer gleichzeitig an seinem eigenen Denkmal. Das muss der Leser wissen. Insofern steht natürlich drin, wie es war, oder wie es ist oder sein wird. Vor allem aber steht drin, wie Platzeck möchte, dass es gesehen wird. Dass er sich dabei eines sehr staatsmännischen, manche würden sagen pastoralen Stils befleißigt, der leider ziemlich humorlos ...


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