Nonnenfürzle und brennte Supp

Bei Bad Waldsee in Oberschwaben findet die Barockküche neue Freunde

  • Alexander Richter
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Currywurst mit Pommes rot-weiß gab es um 1600 im Barock sicher nicht, schließlich kam die Kartoffel flächendeckend erst einige Zeit später nach Deutschland. Dafür aß man sich aber mit allerlei Mus, Knöpfle und Nonnenfürzle satt. Rund um Bad Waldsee im südöstlichen Baden-Württemberg feiert diese Küche jetzt eine schmackhafte Neuauflage. Die Epoche des Barock liebte es reichhaltig: schmuckreicher Prunk, schwülstige Pracht. Vor allem an Kirchen tobten sich die Baumeister vor gut 400 Jahren aus. Galt es doch für die Katholiken, nach der Reformation und der protestantischen Askese ihre Schäflein wieder in den vermeintlich richtigen Stall zu locken. Pompöse und reichlich ausgeschmückte Gotteshäuser kamen da gerade recht. Barockes Essen dagegen kam sehr unterschiedlich auf den Tisch. Je nach Gesellschaftsschicht gab's mal 50 Gänge und mal nur eine gebrannte (brennte) Gries-Suppe. Im Schloss tafelte man anders als im Kloster, und bei den Bauer...


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