Die Ölrente zerrinnt

Staatlicher norwegischer Vorsorgefonds verliert Milliarden

  • André Anwar, Stockholm
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In Norwegen wächst die Kritik am staatlichen Ölfonds, der allein 2008 71 Milliarden Euro Verlust machte. Nun werden populistische Forderungen von Rechts laut, die dem langfristigen Vorsorgezweck für die Zeit nach dem Öl widersprechen.

Auch Norwegen leidet zunehmend unter der internationalen Finanzkrise. Dabei schien hier alles auf Generationen hinaus gesichert. »Mit unserem staatlichen Ölfonds haben wir die Zukunft besser abgesichert als alle anderen Ölstaaten«, sagte vor einigen Jahren der damalige Finanzminister Per-Kristian Foss dem ND. In den »Staatlichen Pensionsfonds – Ausland« flossen 94 Prozent aller Einnahmen aus dem Öl- und Gasverkauf. Damit sollten die Renten späterer Generationen und die Zukunft nach dem Öl und Gas finanziert werden. Das Geld wurde im Ausland in Aktien und Anleihen angelegt und vermehrte sich dank des Aufschwungs an den Börsen rasch.

Doch nun wird der weltweit als kluge Zukunftssicherung gepriesene Ölfonds bei den Norwegern immer unbeliebter. Denn die Zentralbank, die die Gewinne des weltweit drittgrößten Staatsfonds verwaltet, wies für das Jahr 2008 einen Werteverlust von 633 Milliarden Kronen (71 Milliarden Euro) aus. »Die Entwic...


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