Ermittlungen bei LBBW

Manager einer Immobilientochter unter Verdacht

  • Lesedauer: 2 Min.

Stuttgart (dpa/ND). Wegen riskanter Geschäfte ermittelt die Staatsanwaltschaft Stuttgart derzeit gegen Spitzenkräfte der LBBW Immobilien GmbH. Der Anfangsverdacht der Untreue im besonders schweren Fall richte sich gegen zwei amtierende und einen ausgeschiedenen Geschäftsführer der Tochter der Landesbank Baden- Württemberg (LBBW), teilte die Sprecherin der Anklagebehörde am Freitag in Stuttgart mit und bestätigte damit Zeitungsberichte. Am Donnerstag hatten drei Staatsanwälte und zehn Polizeibeamte die Räume der Landesbank durchsucht sowie Papiere und Datenmaterial mitgenommen.

Auslöser der Ermittlungen war ein Zeitungsbericht über einen internen Revisionsbericht für 2008, sagte die Sprecherin. Darin war der Verlust von 26,9 Millionen Euro (2007: plus 3,8 Millionen Euro) bei der Projektentwicklung mit Pflichtverletzungen der Beschuldigten in Zusammenhang gebracht worden. Der ehemalige Vorsitzende der Geschäftsführung, Hans Strudel, hatte die Verluste noch im Mai mit dem Zusammenbruch des Investorenmarktes begründet. Der Bericht der Revisionsabteilung der Bank liege den Ermittlern mittlerweile vor, sagte die Sprecherin.

Die Ermittlungen drehten sich um die Frage, ob wirklich Pflichtverletzungen der Führungskräfte vorlägen und Risiken zu wenig abgesichert worden seien. Den Verdächtigen werde aber bis in das Jahr 2006 zurück auf die Finger geschaut. Der Strafrahmen bewege sich beim Delikt Untreue in besonders schweren Fall zwischen sechs Monaten und zehn Jahren. Wann die Ermittlungen beendet sein werden, sei noch unklar. Bei der LBBW Immobilien GmbH hieß es, von den betroffenen Geschäftsführern gebe es keinen Kommentar. Bei der Landesbank sagte ein Sprecher lediglich: »Wir unterstützen die Staatsanwaltschaft bei ihren Untersuchungen.«

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