Sarkozy fischt am rechten Rand

Frankreichs Präsident will Koalition für seine Wiederwahl erweitern

  • Ralf Klingsieck, Paris
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

In diesen heißen Sommertagen streifen vielerorts Gruppen jugendlicher Anhänger der rechten Einheitspartei UMP über die Strände und verteilen an die Urlauber Broschüren, in denen die vorgeblichen Erfolge der Reformpolitik von Präsident Nicolas Sarkozy in schillernden Farben dargestellt werden. Wer sich interessiert zeigt, kann noch mit einem kleinen Geschenk rechnen: Gummibadeschlappen, deren Sohlen als Spur im Sand die Buchstaben UMP hinterlassen. Ungleich stärker wird dagegen die innenpolitische Landschaft durch die Anstrengungen des Präsidenten geprägt, die ihn tragende Mehrheit und die Regierungskoalition zu erweitern und zu stärken.

Die jüngsten politischen Jagdtrophäen Sarkozys sind der rechtsnationalistische Politiker Philippe de Villiers und seine kleine Partei MPF sowie die rechtspopulistische Partei »Jagd, Fischfang, Natur und Traditionen« (Chasse, pêche, nature et traditions – CPNT) mit ihrem Parteivorsitzenden Frédéric Nihous. Die beiden Formationen waren unlängst bei den Europawahlen mit ihrer gemeinsamen Liste Libertas angetreten, die allerdings nur 4,8 Prozent der Stimmen erzielte und damit nicht einen Sitz im Europaparlament erringen konnte. Da bei den Regionalwahlen 2010 die Erfolgsaussichten noch geringer sein dürften, zeigten sich die beiden Randgruppen-Politiker durchaus aufgeschlossen für das Angebot, dem »Koordinierungs-Komitee« beizutreten, in dem ab September die UMP mit ihren Verbündeten das gemeinsame Auftreten im Wahlkampf und die entsprechenden Kandidatelisten aushandelt.

Dabei geht es auch darum, die verschiedenen in der UMP lose zusam...


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