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Marcel Hacker schöpft neuen Mut

Ruder-WM: Noch alle 14 deutsche Boote dabei

  • Lesedauer: 2 Min.

Von Heinz Büsse (dpa), Poznan

Der Deutsche Ruderverband hat die erste Hälfte der WM in Poznan (Polen) ohne Schaden überstanden. Nach Ende der Vor- und Hoffnungsläufe auf dem Maltasee sind noch alle 14 Boote der olympischen Klassen im Rennen. Als letzte Teams nutzten der Frauen-Doppelvierer und Frauen-Achter gestern die zweite Chance im Hoffnungslauf. Anders als beim enttäuschenden WM-Auftakt überzeugte der mitfavorisierte Vierer und zog mit einem souveränen Sieg vor Titelverteidiger Großbritannien ins Finale ein. Auch der Frauen-Achter liegt nach dem Erfolg über die Niederlande auf Medaillenkurs.

Im deutschen Team hat man indes Marcel Hacker so entspannt wie in Poznan selten erlebt. Schon auf dem frühmorgendlichen Weg zum Training mit seinen Teamkollegen aus dem Doppelvierer herrscht lockere Stimmung. Sein Entschluss, sich übergangsweise in einer anderen Bootsklasse zu versuchen, weckte bei dem ehemaligen Einer-Weltmeister neue Lust am Rudern. Die Vorfreude auf das Halbfinale der Titelkämpfe am Freitag ist deshalb groß. »Das war genau das, was ich wollte. Einmal bei einer großen Regatta nicht im Mittelpunkt zu stehen«, so Hacker.

Die noch zu Saisonbeginn angestellten Überlegungen, schon im kommenden Jahr wieder auf den Skiff-Rollsitz zurückzukehren, scheint er vorerst verworfen zu haben: »Festlegen möchte ich mich noch nicht, im Moment geht die Tendenz für 2010 wieder Richtung Vierer.« Dennoch hält der 32-jährige angestammte Einer-Fahrer an seinem Ziel fest, zum Ende seiner bewegten Karriere sein Glück nochmals im Skiff zu versuchen. »Ich habe immer gesagt, bei den Olympischen Spielen 2012 in London im Einer fahren zu wollen. Deshalb sollte ich spätestens 2011 wieder damit anfangen.«

Noch hält sich die Gefahr in Grenzen, dass ihm jemand seinen Platz streitig machen könnte. Allerdings sorgte Hackers Nachfolger Mathias Rocher (Magdeburg) mit dem vierten Platz beim Weltcup-Finale von Luzern für ein Ausrufezeichen. »Im Kampf um das Einer-Ticket für London kann sich Hacker warm anziehen«, attackierte Rocher dann auch Hacker.

Zur Freude von DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher, der großen Wert auf einen harten Konkurrenzkampf in jeder Bootsklasse legt. Nicht zuletzt deshalb sprach er Rocher trotz bisher durchwachsener WM-Auftritte in Vorlauf (Dritter) und Hoffnungslauf (Zweiter) Mut zu: »Er kann das schaffen, den nötigen Willen dazu hat er.«

Diese Fürsprache Buschbachers lässt Hacker kalt. Schon bei den deutschen Kleinboot-Meisterschaften im kommenden Frühjahr will Hacker wieder den Beweis antreten, auf nationaler Ebene unumstritten zu sein. Hacker reagiert gelassen: »Wenn einer schneller ist als ich, soll er den Einer fahren.«

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