Bohgauleyck – ein abstruser Schlagabtausch

Die Stiftung Aufarbeitung lud zum Streit über die Friedliche Revolution 1989 ans Brandenburger Tor

  • Karlen Vesper
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

»Ist die Mauer zu früh gefallen?« Diese Frage hätte Moderator Ulrich Mählert von der Stiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur lieber nicht stellen sollen. Vor allem nicht Joachim Gauck.

Der Aufarbeiter
Der Aufarbeiter

»Wenn Bärbel Bohley am 9. November vergnatzt vor dem Fernseher gesessen und verdrießt ins Bett gegangen ist ...«

»Bin ich nicht ...«

»Das kann man nachlesen.«

»Man kann vieles nachlesen, aber ob es auch stimmt? Ich nehme es der SED-Führung übel, wie sie die Mauer geöffnet hat. Die Menschen sind rübergerannt, um ihr Begrüßungsgeld in Empfang zu nehmen. Ich hätte mir einen würdigeren Gang in die Wiedervereinigung gewünscht«, so Frau Bohley.

»Wenn eine von mir verehrte Frau spricht wie Stefan Heym von der PDS, kann ich das nicht ab!«

»Ich habe keine Lust zu dieser Polemik, das gefällt mir nicht.«

»Und ich sage, was mir nicht gefällt«, knirschte Gauck.

»Ich auch. Es regt mich auf, wenn du mich in eine Kiste schiebst: Redet wie Heym! Das verstehe ich nicht. Und das von einem Menschen, mit dem man '89 zusammen war.«

»Manches versteht man nicht. Eben waren wir noch die Sieger der Geschichte, dann waren wir die Gesellen. Wir mussten lernen. Wi...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.