Keine Panik

  • Silvia Ottow
  • Lesedauer: 2 Min.

Bisher ist sie ausgeblieben, die Panik vor der Schweinegrippe. Doch das könnte sich schnell ändern, denn eine sachliche und den Gefahren des neuen Virus angemessene Behandlung dieses Themas kann man leider nicht beobachten. Es scheint eher so, als gäbe es jeden Tag eine neue Sicht auf die Dinge. Mal kommt der Impfstoff zu spät, dann wieder ist er schlecht getestet oder die Finanzierung der ganzen Kampagne ist fraglich. Mitunter kommen auch »Experten« zu Wort, die die Existenz des Virus überhaupt bezweifeln. Die einzige Institution, die ihre immergleiche Meinung wiederholt, der zufolge man hierzulande gut auf eine möglich Pandemie vorbereitet sei, ist das Gesundheitsministerium. Das erinnert ein bisschen an den Kratzer auf der Schallplatte von früher. Wenn man die gleiche Stelle zum zehnten Male hört, geht sie einem nur noch auf den Geist.

Wenn es stimmt, dass sich der Erreger der Schweinegrippe viermal so schnell ausbreitet als andere Viren und fast die Hälfte der Todesopfer junge Erwachsene sind, dann muss man sich doch fragen, ob die Strategie, vor allem Übergewichtige, chronisch kranke Menschen und Einsatzkräfte zu impfen, überhaupt richtig ist. Zumal man sich offenbar nicht einmal in der Bundesärztekammer einig darüber ist, ob der Impfstoff vernünftig getestet ist und man ihn überhaupt empfehlen kann. Der eine sagt ja, der andere nein.Wem sollen die Patienten vertrauen?

Abonniere das »nd«
Linkssein ist kompliziert.
Wir behalten den Überblick!

Mit unserem Digital-Aktionsabo kannst Du alle Ausgaben von »nd« digital (nd.App oder nd.Epaper) für wenig Geld zu Hause oder unterwegs lesen.
Jetzt abonnieren!

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal