Afghanistan unterwandern

Richard David Precht

  • Lesedauer: 1 Min.

Durch die aktuelle Debatte um den Einsatz in Afghanistan sieht sich der Philosoph und Buchautor Richard David Precht (»Lenin kam nur bis Lüdenscheid«) in seiner Forderung nach einem Rückzug der Bundeswehr bestätigt. Im Interview mit der WAZ-Gruppe sagte er: »Sie können die Menschenrechte nicht in die Herzen der Menschen schießen. Sie können Demokratie und Freiheit nicht herbeibomben.« Es sei widersinnig, »Menschenrechte mit militärischen Mitteln implantieren zu wollen«.

Der Einsatz der Bundeswehr verstoße gegen das Völkerrecht, betonte Precht, »weil wir kein UNO-Mandat zur Kriegführung haben«. Deshalb benutze Verteidigungsminister Jung »das Wort Krieg nicht. Damit täuscht er aber die Öffentlichkeit«. Und weiter: »Sollte sich herausstellen, dass das Verteidigungsministerium die Öffentlichkeit bewusst belogen hat über die Anzahl der Toten und die Tatsache, dass Zivilisten von der Bundeswehr getötet worden sind, wird Herr Jung nicht Verteidigungsminister bleiben können. Das wird auch die CDU so sehen. Dann wird man ihn ersetzen müssen.«

Precht fordert den Rückzug der Bundeswehr und »massive Wirtschaftshilfen« für Afghanistan: »Wir wollten uns alle Mühe geben, dieses Land westlich zu unterwandern.« ND

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