Ruhe vor dem Sturm

Zur Spielzeiteröffnung am Deutschen Theater Berlin

  • Gunnar Decker
  • Lesedauer: ca. 5.0 Min.

Im Zuschauerraum sieht man, nach Monaten der Rekonstruktion, wieder die weinrote Stoffbespannung an den Wänden statt der provisorischen Fototapete. Deren Reste befinden sich nun jedoch, halb abgerissen, als Zitat im Bühnenbild von Katja Haß für die erste Premiere am großen Haus: am Freitag, Uraufführung »Öl« von Lukas Bärfuss.

Baustelle DT? Das Neuvermessen von Nähe und Distanz und die damit verbundene Befremdung scheinen zum DT-Auftaktmotiv dieser Spielzeit zu werden und das ganze Haus zu erfassen. Von Tag zu Tag werden nun die Baucontainer vor dem Theater weniger – die Baustelle nimmt ab, oder soll man sagen: Sie zieht sich in das Theaterinnere zurück?

Intendant Ulrich Khuon kommt quer über den Platz vorm Deutschen Theater. Er ist jetzt Hausherr und geht mit jener bescheidenen Selbstverständlichkeit, wie sie jemand besitzt, dem solche Situationen nicht fremd sind, der weiß, dies sind die Janusköpfe solch ungeschützter Augenblicke...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.