Gold- und Silberstreif an Alex-Fassaden

Grundsteinlegung für gleich zwei Hotels in der Karl-Liebknecht-Straße / Eröffnung März 2011

  • Bernd Kammer
  • Lesedauer: 2 Min.

Goldene Zeiten werden demnächst am Alex ausbrechen, zumindest erhoffen sich das Hotelbetreiber. Die beiden Beherbergungsquartiere, für die gestern in der Karl-Liebknecht-Straße in Mitte der Grundstein gelegt wurde, werden diese Erwartung sogar nach außen transportieren: Die Fassaden sind in Gold und Silber gehalten.

Die Farben sollen die Standards signalisieren: Gold steht für ein Drei-Sterne-Plus-Hotel, Silber für ein Zwei-Sterne-Haus. Betreiber ist jeweils die Hospitality Alliance AG, die den Komplex von der TLG Immobilien GmbH mietet. Die TLG investiert rund 80 Millionen Euro in den Neubau, der im März 2011 eröffnet werden soll. Das Drei-Sterne-Plus-Haus, das als Ramada-Hotel firmieren wird, erhält 337 Zimmer, die sternenärmere Variante 288. Mit dieser versucht Betreiber Hospitality, unter dem Namen H2 Hotel ein neues Konzept zu etablieren, das sich vor allem an »preisbewusste Touristen« richtet. Die Zimmer sollen mit 60 bis 70 Euro pro Nacht »günstig, aber nicht billig« sein. Dafür erwarten den Gast Flatscreen-TV, Klimaanlage sowie Bad mit separater Toilette und »Impuls-Erlebnisdusche«.

Um Baufreiheit für den Neubau zu schaffen, hatte die TLG vor gut drei Jahren ein Bürohaus abgerissen, in dem mehrere DDR-Ministerien untergebracht waren. Weil zunächst keine Interessenten für das Grundstück gegenüber vom Berliner Verlag gefunden wurden, diente es zunächst als Parkplatz. Dass rings um den Alex derzeit mehr als 2000 Hotelzimmer in Bau bzw. Planung sind, bereitet den Akteuren keine Sorgen. Im Segment der preiswerten Häuser sei die Auslastung gestiegen, so TLG-Chef Volkmar von Obstfelder, und auch Mittes Bürgermeister Christian Hanke erwartet »keine Bauruinen«, da die Investoren Vertrauen zu Berlin hätten. Nur Stadtentwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer (SPD) bremste die Euphorie ein wenig: Am Alex müsse man etwas Geduld haben – nicht bei den Hotels, sondern den Hochhäusern.

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