Merkels Motto: Qualität vor Schnelligkeit

Union will rasch weiterregieren, doch sie wird wohl auch bei den Koalitionsverhandlungen Federn lassen müssen

Rasch sollte es schon gehen mit der Regierungsbildung, doch nicht auf Kosten der Qualität. CDU-Chefin und Kanzlerin Angela Merkel weiß jedoch auch: Während der mutmaßliche Koalitionspartner, die FDP, fast vor Selbstbewusstsein platzt, muss die CSU den Schwanz einziehen.

Das sogenannte Klingelhöfer-Dreieck im südlichen Tiergarten hatte mehr als 200 Jahre eine prägende Rolle im geistigen Leben Berlins. Nach Deutschlands »tausend« Nazijahren war alles in Schutt und Asche gesunken. Das Brachland wurde als Zirkus- und Rummelplatz genutzt. Daran hat sich nicht viel geändert, denn dort ist heute das Adenauer-Haus und darin der CDU-Bundesvorstand. Während die Kanzlerin nach der CDU-Vorstandssitzung gestern Nachmittag innen Medienhof hielt, machten draußen Fernsehtechniker ihre bunten Wahl-Übertragungswagen abfahrbereit.

Merkel vermittelte nicht den Eindruck, als wäre sie tief in sich gegangen, weil ihre als siegreich präsentierte Partei tatsächlich abgebaut hat. Nur im ersten Wahljahr 1949 hatte die Union einen noch geringeren Stimmenanteil als bei dieser 17. Bundestagswahl geholt. Schwamm drüber, die CDU-Chefin hält die Verluste für verschmerzbar. Angesichts der Veränderung des Parteiensystems sei das Ergebni...


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