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Das Glück, wenn er nur atmet
SIBYLLE BERG über eine bescheidene Liebe
Damals, im Winter, vor vier Monaten, erinnert sich eine Frau, hatte sie sich einen Moment lang wieder wie all die anderen einsamen Menschen gefühlt, die sie auf der Straße sah und zu denen sie einmal gehörte. Panik hatte sie ergriffen, denn in Wirklichkeit war sie ja nicht mehr allein. Sie hatte einen Mann an ihrer Seite. Die Frau eilte nach Hause, um zu überprüfen, »ob all das, was einen froh machte, noch an seinem Platz war«. An dieser Stelle von Sibylle Bergs Roman »Der Mann schläft« tut er genau das. Und alles ist gut. Aber wenig später werden die Beiden Urlaub auf einer südchinesischen Ferieninsel machen, und der Mann wird vom Zeitungholen nicht zurückkehren.
Die 1963 geborene Wahlschweizerin Sibylle Berg hat eine zynisch-zarte Liebesgeschichte geschrieben. Zynisch und abgeklärt ist die Sicht ihrer namenlosen Heldin auf das Leben, »das gelebt werden muss« und die Menschen, denen ein »Dauerton der Aggression« wie ein »Tinitus im Oh...
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