Bundeswehr bleibt an der Afghanistan-Front

Verbündete ziehen ab, Deutschland steht zum »Mittelweg« – was will Westerwelle?

»Problem Afghanistan« – es bleibt Deutschland über den Regierungswechsel erhalten. Im Auswärtigen Amt zweifelt man dem Vernehmen nach daran, dass der künftige Chef des Hauses – Guido Westerwelle (FDP) – das »Problem Afghanistan« aus dem Verteidigungsministerium ab- und auf eine politische Ebene ziehen kann.

Die Verbündeten suchen nach acht weitgehend erfolglosen Jahren das Weite. Die Niederlande haben den Herbst 2010 als Abzugstermin für ihr 1400-Soldaten-Korps genannt, der viertgrößte Truppensteller Kanada will spätesten 2011 Abschied vom Hindukusch nehmen, Japan kündigte die Gefolgschaft bei der US-Operation »Enduring Freedom«. Australien hat konkrete Abzugspläne. Dass Soldatenfrauen in Großbritannien gebeten werden, keine Weihnachtspakete zu schicken, kann (noch) nicht als Rückzugssignal gewertete werden.

Unter diesen Umständen kann man sich vorstellen, wie es auf der traditionellen Truppenstellenkonferenz der NATO, die am vergangenen Wochenende stattgefunden hat, zugegangen ist. General Stanley McChrystal, der Oberbefehlshaber aller westlichen Truppen in Afghanistan, fordert weiter mehr Soldaten, damit die Situation nicht weiter kippt. Er will die Truppenstärke auf 100 000 erhöhen und fordert von NATO-Verbündeten effektiv 10 000 Mann m...


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