Werbung

Weltanschauungsmathe

Linke gleich Rechte gleich Antisemiten gleich Islamisten. Alles unterschiedslos Extremisten, die es zu bekämpfen gilt. So einfach funktioniert die schwarz-gelbe Weltanschaungs-Mathematik im Entwurf des Koalitionsvertrags. Da wird künftig nicht mehr unterschieden zwischen denen, die menschenverachtende neonazistische und antisemitische Ideologien propagieren, und jenen, die dagegen demonstrieren. In der polizeilichen Praxis auf der Straße war das sowieso kaum der Fall.

Über diese »Alles-Extremisten-Gleichung« dürfen sich so in erster Linie die Nazis freuen. Auf einem Silbertablett wird ihnen und allen, die Interesse an der Verharmlosung des Naziproblems haben, Argumentationshilfe dargebracht: Wenn alle gleich gefährlich sind, warum gibt es dann so viele Projekte gegen Rechts? Sind diese überhaupt nötig? Projekten wie der Mobilen Beratung gegen Rechtsextremismus würde von der künftigen Regierung so ein Stück weit die Rückendeckung entzogen. Zum anderen ist zu befürchten, dass ihnen künftig weniger Gelder zur Verfügung stehen, wenn es gilt, die Mittel neu zu verteilen.

Fein raus bei dem Extremisten-Konstrukt ist auch die »Mitte der Gesellschaft« – ihr Alltagsrassismus und -antisemitismus, ihre Homophobie usw. sind keine relevanten Größen mehr. Doch diese Einstellungen sind natürlich weiter existent und die schwarz-gelbe Gleichung geht nicht auf. FDP und Union: Setzen, sechs!

#ndbleibt – Aktiv werden und Aktionspaket bestellen
Egal ob Kneipen, Cafés, Festivals oder andere Versammlungsorte – wir wollen sichtbarer werden und alle erreichen, denen unabhängiger Journalismus mit Haltung wichtig ist. Wir haben ein Aktionspaket mit Stickern, Flyern, Plakaten und Buttons zusammengestellt, mit dem du losziehen kannst um selbst für deine Zeitung aktiv zu werden und sie zu unterstützen.
Zum Aktionspaket

Linken, unabhängigen Journalismus stärken!

Mehr und mehr Menschen lesen digital und sehr gern kostenfrei. Wir stehen mit unserem freiwilligen Bezahlmodell dafür ein, dass uns auch diejenigen lesen können, deren Einkommen für ein Abonnement nicht ausreicht. Damit wir weiterhin Journalismus mit dem Anspruch machen können, marginalisierte Stimmen zu Wort kommen zu lassen, Themen zu recherchieren, die in den großen bürgerlichen Medien nicht vor- oder zu kurz kommen, und aktuelle Themen aus linker Perspektive zu beleuchten, brauchen wir eure Unterstützung.

Hilf mit bei einer solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl.

Unterstützen über:
  • PayPal