Rehabilitation für zu unrecht verurteilte Deutsche

Russland prüfte nach 1945 gefällte Militärgerichtsurteile – Erlöste zumeist ahnungslos

Dresden (dpa/ND). Russland hat mehrere Tausend Deutsche rehabilitiert, die nach 1945 von sowjetischen Militärgerichten aus politischen Gründen verurteilt worden waren. Teilweise wüssten die noch lebenden Betroffenen davon aber nichts, bestätigte die Stiftung »Sächsische Gedenkstätten« in Dresden am Donnerstag einen Bericht der »Frankfurter Allgemeinen Zeitung«. Betroffen seien 10 091 Menschen, deren Urteile von der Moskauer Militärstaatsanwaltschaft überprüft wurden, sagte Gedenkstättenleiter Klaus-Dieter Müller. Die Suche nach Betroffenen sei jetzt Sache der Dresdner Stiftung. Sie wolle die Namen ins Internet stellen.

»Die Masse von ihnen – über 90 Prozent der Fälle – wurden rehabilitiert«, erklärte Müller. Es habe nur einige Ablehnungen gegeben. Grundlage sei ein russisches Gesetz von 1991. Es regle die Überprüfung sämtlicher politischer Urteile aus der Zeit der Sowjetunion. Rein formal könnten die Betroffenen das Verfahren mit einem Antrag beschleunigen. Einen solchen Antrag habe die Masse von ihnen aber nie gestellt. Viele wüssten deshalb oftmals gar nicht, dass si...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.