Die linken Opfer waren lange tabu

Almudena Grandes ergründet die Traumata des Spanischen Bürgerkriegs

  • Uwe Stolzmann
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Almudena Grandes, geboren 1960 in Madrid, ist in schweren Zeiten groß geworden, in der Spätphase der Franco-Diktatur. Ein Pakt des Schweigens herrschte, mit strengen Auflagen: Der Staatsstreich von 1936 hieß »Nationale Erhebung«, Franco galt als Retter des Landes, das Leid linker Opfer war tabu. Nach Francos Tod 1975, während des Übergangs zur Demokratie, erlebte der Pakt eine Neuauflage. Erst seit gut zehn Jahren wird in Spanien nun heftig über die Vergangenheit gestritten.

Frau Grandes studierte Geschichte, mit Ende zwanzig schrieb sie ihr erstes Buch, »Lulú«, einen erotischen Skandal-Bestseller. Es folgten blumig-bunte, etwas larmoyante Gesellschaftsromane, die genauso erfolgreich waren wie die Verfilmungen.

Auch »Das gefrorene Herz« wurde daheim in Spanien schon hunderttausendfach verkauft und mehrfach prämiert. Der Titel ist eine Metapher auf den Schock junger Leute von heute, die erstmals von den Untaten ihrer Vorfahren zur Franc...


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