Armee der Einheit

  • René Heilig
  • Lesedauer: 1 Min.

Auf der Seite 1 dieser Ausgabe ist einer der Styropor-Mauerbrocken abgebildet, der heute (um)fallen wird. Auf dem hat Guttenbergs Wachbataillon die »Armee der Einheit« skizziert. Wer den Brocken sieht, muss sogar gegenüber dem schlechtesten aller NVA-Aushilfspolitioffiziere (das will was heißen!) Abbitte leisten. Auf dem Schaumstoff wird suggeriert, dass zwei deutsche Armeen sich nach dem Mauerfall mal eben rasch zusammengetan haben, um gemeinsam Frieden und Demokratie durch die Welt zu tragen. In Georgien, in Somalia, in Libanon und am Horn von Afrika ist man genauso vereint wie in Kosovo und Afghanistan.

Abteilung halt! Man kann den »NVA-Kameraden« alles Mögliche unterstellen – nicht aber, dass aus ihnen Militärs geworden sind, die per 5,56 x 45 mm-NATO-Kaliber »Ordnung« in die Welt bringen. Wer nach Unterschieden fragt, möge unter dem Stichwort »Frieden« in den Verfassungen der beiden deutschen Staaten nachschauen. Und dann vielleicht fragen, wieso es möglich ist, dass das größere Deutschland, dessen Einheitskünstler ja keinerlei völkerrechtliche Nachhilfe aus dem Osten für eine gemeinsame Verfassung nötig hatten, nun einfach so über das eigene Grundgesetz hinwegsteigen. Von wegen: Angriffskriege sind verboten ... Im Gegenteil. Man versucht derzeit – angesicht von Aktionen, die nicht einmal mehr als Kollateralschäden durchgehen – ein neues Recht zu begründen, das Mord für Soldaten straffrei stellt.

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