nd-aktuell.de / 18.11.2009 / Kommentare / Seite 19

Nägel mit Köpfen

Jürgen Holz

Es wäre ein herber Schlag für die Sportmetropole Berlin gewesen, wenn das traditionelle Leichtathletik-Meeting ISTAF im nächsten Jahr nicht hätte stattfinden können, weil das Gezerre zwischen den Meetingmachern und dem Fernsehen zu keinem guten Ende führte. Nun aber ist das ISTAF, das eine über 70-jährige Tradition hat, gerettet. Es soll sogar zum Zwei-Tage-Event werden und ist am 4. und 5. September 2010 geplant.

Dem Vernehmen nach ist die TV-Übertragung – und damit eine der wichtigsten Sponsoreneinnahmen – gesichert. Und das sogar für die nächsten drei Jahre, so dass die Veranstalter mit einem jährlichen Budget von rund zwei Millionen Euro rechnen können. Definitiv entschieden ist auch, dass Deutschlands attraktivste Leichtathletikveranstaltung weiterhin im Olympiastadion und nicht im kleineren Friedrich-Ludwig-Jahnsportpark ausgetragen wird, was aufgrund finanzieller Engpässe als Alternative erwogen worden war.

Dennoch bleiben Wermutstropfen zurück. Nach dem Ende der Golden-League-Serie 2009 wird das ISTAF zumindest im kommenden Jahr nicht zur Beletage der Weltleichtathletik, zur neuen Diamond League gehören. Dafür war schon im Sommer der Zug abgefahren, weil zu diesem vom Weltverband IAAF gesetzten Zeitpunkt totale Unklarheiten über die künftigen TV-Verträge herrschten. Nun wurden zwar endlich Nägel mit Köpfen gemacht – aber der Abstieg des ISTAF in die Zweitklassigkeit bleibt.