Wasser – nicht länger ein öffentliches Gut

Italiens Regierung beschloss Teilprivatisierung

  • Anna Maldini, Rom
  • Lesedauer: ca. 1.5 Min.

In Italien wird die Wasserversorgung privatisiert. Per Vertrauensvotum – also ohne Diskussion im Parlament – beschloss die Regierungsmehrheit am Mittwoch, dass die öffentliche Hand künftig nicht mehr als 30 Prozent der Wassergesellschaften besitzen darf.

Die Regierung in Rom möchte mit der Teilprivatisierung die Wasserversorgung effizienter machen. Tatsächlich wäre dies notwendig: Von 100 Litern, die in die Leitungen eingespeist werden, kommen nur 63 bei den Endverbrauchern an; in Süditalien sind es zum Teil unter 50 Prozent. Experten haben errechnet, dass 60 Milliarden Euro für die Sanierung der 327 000 Kilometer Aquädukte, die in 91 Verwaltungseinheiten aufgeteilt sind, benötigt werden. Und immer noch sind 2,5 Millionen Italiener ohne fließend Wasser, 9 Millionen ohne Abwasserkanäle und sogar 20 Millionen ohne Kläranlagen.

All das soll die Privatisierung jetzt richten. Bisherige Erfahrungen zeigen jedoch, dass damit die Preise steigen, es v...


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