Konsum

Gesagt ist gesagt ...

Melancholie, bemerkt Zygmunt Baumann, ist die Grundstimmung des Konsumenten: Beim Einkaufen unterliegt der Mensch der ständigen Pflicht, sich zu entscheiden. Das ist das Hamlet-Problem des Einkaufens. Zu entkommen ist diesem Drama in einer freien Welt nicht. (ANDREAS ROSENFELDER, Frankfurter Allg. Zeitung)

Notiz zu einem aktuellen Buch des polnisch-britischen Philosophen. Das also ist das letzte Stadium von Shakespeares unergründlichem Melancholiker: Die Frage aller Fragen wird vor den Kaufhaus-Kassen gestellt – Schein oder nicht Schein? Der trübe Endverbraucher bevölkert die Szene. »O Gram, dass ich zur Welt sie einzurichten kam.« Tatsächlich ist aus dem Welt-Problem ein Einrichtungs-Problem geworden, das mit Shopping gelöst wird. Cogito, ergo sum? Cogito, ergo Konsum. Und schon denken wir, wir seien.

Sein und Kaufen gingen eine verhängnisvolle Ehe ein, bis dass die No...


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