Strafzinsen statt Straßen

Indien lässt Milliarden an ausländischen Hilfen ungenutzt

  • Thomas Berger, Delhi
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Indien sitzt auf einem Berg ungenutzter ausländischer Hilfe. Die Summe an gewährten Krediten und Fördermitteln, die nicht ausgeschöpft werden, geht in die Milliarden.

Überregionaler Straßenbau, Kraft- werke, Aufforstungsprogramme: In vielen Sektoren erhält Indien Darlehen von internationalen Finanzinstitutionen oder von anderen Staaten. Dieses Geld hilft, Defizite zu beseitigen und den größten Staat Südasiens im 21. Jahrhundert zu verankern. Doch wie jüngste Untersuchungen belegen, ist die Nutzung der zur Verfügung stehenden Mittel höchst ineffizient. Laut dem indischen Rechnungshof sitzt das Land aktuell auf gut 780 Milliarden Rupien (11,47 Milliarden Euro), die nicht im Sinne der vorgesehenen Projekte eingesetzt wurden. Und die Summe erhöht sich ständig: Vor acht Jahren waren es 569 Milliarden Rupien. Die Zunahme liegt nicht allein darin begründet, dass das Land immer höhere Beihilfen erhält. Auch die Quote der realen Nutzung hat sich massiv verschlechtert – von bereits wenig effektiven 78,65 Prozent im Haushaltsjahr 2000/2001 auf nur noch 61 Prozent in 2006/2007.

Ineffizienz und Schlamperei ...


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