Geplatzter Großbörsengang

Hochtief wollte Infrastrukturtochter platzieren

  • Lesedauer: 2 Min.

Essen (dpa/ND). Der größte Börsengang in Deutschland seit zwei Jahren ist gescheitert. Der Baukonzern Hochtief sagte am Donnerstagabend den Börsengang seiner Infrastrukturtochter Concessions kurzfristig ab. Die Pläne sollten zunächst auch nicht weiter verfolgt werden, teilte die MDAX-Gesellschaft mit. Das Unternehmen begründete seinen Schritt mit den »jüngsten Verwerfungen an den internationalen Kapitalmärkten« infolge der Dubai-Krise. Dadurch habe sich das Umfeld entscheidend verschlechtert. Ursprünglich sollte Concessions gestern erstmals an der Börse gehandelt werden.

Hochtief-Chef Herbert Lütkestratkötter betonte, eine Veräußerung unter Wert sei für das Management nie in Frage gekommen: »Unser Anspruch war stets, in keinem Fall unter unseren Wertvorstellungen zu verkaufen. Und wir stehen weiterhin unter keinerlei Druck.« Er betonte, dass der Wert des Beteiligungsportfolios der Tochter trotz der Absage bestätigt worden seien.

Für das weitere Wachstum habe die Absage keine »wesentlichen« Auswirkungen. Die Finanzierung von Hochtief und der Sparte Concessions sei auch ohne den Börsengang gesichert. Die ausstehenden Verpflichtungen sowie die geplanten Investitionen in Neuprojekte seien durch den finanziellen Spielraum der Mutter abgedeckt.

Ursprünglich sollte bei dem Börsengang bis zu eine Milliarde Euro erlöst werden. Rund 600 Millionen Euro sollten aus einer Kapitalerhöhung stammen. Die restlichen Aktien wollte Hochtief aus seinem eigenen Portfolio platzieren, aber auch danach weiter 51 Prozent an Concessions halten.

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