Wunden der Erinnerung

Wolfsburg plant ein Denkmal für Zwangsarbeiter – und nutzt dafür alte Baum-Einritzungen

  • Anita Pöhlig, dpa
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Etwa 20 000 Menschen aus Polen, Frankreich und vielen anderen Ländern mussten unter der NS-Herrschaft in Wolfsburg Zwangsarbeit verrichten. Jetzt sollen sie endlich ein Denkmal bekommen.

Wolfsburg. Ein Denkmal soll vom nächsten Jahr an in der Wolfsburger Innenstadt an das Schicksal von etwa 20 000 Zwangsarbeitern erinnern. Die Menschen aus Polen, Frankreich und vielen anderen Ländern mussten unter der NS-Herrschaft vor allem in der Rüstungsindustrie im heutigen VW-Werk arbeiten.

Im Stadtwald von Wolfsburg hatten die Verschleppten Nachrichten in Baumstämme geritzt. »Ein Stück eines Stammes stand seit Mitte der 90er Jahre bei uns in der Ausstellung und dient nun für das etwa 1,50 Meter hohe Denkmal«, sagt Anita Placenti vom Wolfsburger Institut für Zeitgeschichte und Stadtpräsentation. Die Idee stammt von Prof. Andreas von Weizsäcker. Nach dem Tod des Künstlers im vorigen Jahr hat seine Witwe Sabrina die Vollendung des Kunstwerks übernommen.

»Mühsam haben die Zwangsarbeiter auf etwa zehn Buchen Sätze, Spitznamen oder Geburtsdaten in die Rinde eingearbeitet«, erzählt Placenti. Das heutige Wolfsburg war in der NS-Zeit als ...


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