Zweifel an Angleichung der Renten

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Berlin (dpa/ND). Zweifel an der von Union und FDP angekündigten raschen Angleichung der Renten in Ost- und Westdeutschland hat der Präsident der Deutschen Rentenversicherung (DRV), Herbert Rische, geäußert. »In dieser Legislaturperiode wird vermutlich der Grundstein für ein einheitliches Rentensystem gelegt, ob diese Angleichung dann schon zu 100 Prozent umgesetzt wird, da bin ich sehr skeptisch«, sagte Rische der »Super Illu«. Zudem gehe die Bundesregierung selbst davon aus, dass erst bis Ende des nächsten Jahrzehnts – also bis etwa 2019 – die Lebensverhältnisse in Ost und West angeglichen seien. »Ich ziehe daraus den Schluss, dass dieser Aufholprozess nicht nur bei den Löhnen, sondern auch bei den Renten stattfinden soll. Aber erst wenn dieser Prozess abgeschlossen ist, können wir auch das Rentensystem anpassen«, erklärte Rische. Union und FDP haben im Koalitionsvertrag ein einheitliches Rentenrecht bis spätestens 2013 vereinbart.

Für die Menschen im Osten hat eine längere Frist bis zur Angleichung der Rentenberechnung nach den Worten von Rische auch positive Aspekte. »Je länger man mit der Angleichung wartet, desto länger profitieren die Versicherten im Osten von der jetzigen Regelung, insbesondere von der Hochwertung der Arbeits-Entgelte.« Die ostdeutschen Löhne werden zurzeit bei der Rentenberechnung höher bewertet, um das nach wie vor niedrigere Niveau der Ost-Einkommen gegenüber denen im Westen auszugleichen.

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