»Neue Etappe« für NATO und Russland

Antrittsbesuch von Generalsekretär Rasmussen in Moskau / Allianz will Hilfe in Afghanistan

  • Irina Wolkowa, Moskau
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Drei Tage hatte sich Anders Fogh Rasmussen, der neue NATO-Generalsekretär, für seinen heute zu Ende gehenden Antrittsbesuch in Russland Zeit genommen, und die brauchte er auch. Neben einer Audienz im Kreml bei Präsident Dmitri Medwedjew standen Begegnungen mit Premier Wladimir Putin, Außenminister Sergej Lawrow, den Präsidenten beider Kammern des Parlaments und mit Nikolai Patruschew, dem Koordinator des Nationalen Sicherheitsrates, auf dem Programm. Außerdem ein Vortrag vor Hörern und Lehrkräften der Moskauer Diplomaten-Akademie.

Bestehende Differenzen dürften nicht dramatisiert, sondern müssten ausgeräumt werden, sagte Lawrow bei den Gesprächen mit Rasmussen. Beide Seiten hatten schon vor Beginn der Visite Bereitschaft signalisiert, ihr nachhaltig gestörtes Verhältnis zu normalisieren. Grund allen Übels, so Moskaus NATO-Botschafter Dmitri Rogosin in einem Artikel für die Online-Zeitung »Gaseta.ru«, seien die Neumitglieder der Allianz – ehemalige Sowjetrepubliken und einstige Ostblockstaaten, die Russland chronisch misstrauten. Der neue NATO-Generalsekretär indes sei offenbar gewillt, die Beziehungen »vom Ungeziefer der Russophobie« frei zu machen.

In der Tat hatte der Däne schon auf der Außenminister-Tagung des Russland-NATO-Rates Anfang Dezember – der ersten seit Moskaus Krieg mit Georgien im August 2008 – für eine neue Qualität der Beziehungen ausgesprochen. Gestern konnte er sich sogar eine»wahrhaftig strategische Partnerschaft« mit Russla...


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