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Schnittstellen der Großstadt

  • Hajo Obuchoff
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Die Revolution von 1848 ließ in Berlin zwar nicht die volle Demokratie ausbrechen, aber ein wenig Angst vor der Wut der Volksmassen steckte den Herrschenden einschließlich des Magistrats doch in den Knochen. So forderte die Stadtverordnetenversammlung die Errichtung städtischer Schlachthäuser und überdachter Markthallen.

Einer der rastlosesten Kämpfer für eine hygienisch kontrollierte Lebensmittelversorgung war der berühmte Arzt Rudolf Virchow. Natürlich mahlten Preußens Mühlen gemächlich, aber 1865 entschloss sich der Magistrat, den Stadtrat Riesch gemeinsam mit dem Baumeister Hennicke nach Paris und London zu entsenden, um dort das Problem der Schlachthöfe und Markthallen zu studieren. »Insgesamt 148 Tage sind die beiden Markhallenschnüffler vielerorts unterwegs und verbrauchen 5800 teure Taler. Darum beanstandet die Stadtverordnetenversammlung am 19. April 1866 die vorgelegte Spesenabrechnung; die Proteste entzünden sich offensichtl...


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