13 665 600 Sendeminuten

Das Fernsehjahr bringt mehr Freaks, dafür weniger Eigenproduktionen. Ein Ausblick.

Endlich mal eine gute Nachricht. Nach Protesten aus konservativen Kreisen wetteifern keine Studenten am Nachmittag um Sexpartner. Pro 7 hat »50 pro Semester« gestrichen, vorläufig – um sofort weiter zu provozieren: Mit Episodentiteln wie »Endstation Pornostrich« wendet sich »The Secret« an die gleichen Instinkte. Empörung ist nun mal die Währung der Aufmerksamkeitsindustrie und wenn Laiendarsteller wie in solchen Dokusoaps die Zielgruppe mit Sex, Armut und Gewalt bespaßen, ist eines gewiss: die Quote.

In Zeiten sinkender Etats, TV-abstinenter Jugend, die lieber im Internet surft, und kreativer Engpässe steht uns also ein weiteres Jahr bevor, in dem alles PR und Geld, alles Quote und wenig Lust am Fernsehen ist. 26 Vollprogramme müssen schließlich 13 665 600 Sendeminuten mit irgendwas füllen, das sich substanziell vom Testbild unterscheidet. Meistens Blödsinn. Oder Sport. Bis zu den Winterspielen in Vancouver erklären die Platzhir...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.