Im Dunkeln

  • Nissrine Messaoudi
  • Lesedauer: 2 Min.

Frohe Kunde vernahm unser Potsdamer Kollege Wilfried Neiße. Ihm kam zu Ohren, dass der Landesvorstand der Brandenburger LINKEN beschlossen habe, den Landesparteitag am 13./14. März nur unter Vorbehalt in Potsdam stattfinden zu lassen. Denn wenn Margitta Mächtig die Landratswahl am Sonntag gewinne, solle ihr zu Ehren der Parteitag in Eberswalde (Barnim) abgehalten werden. Nun rätselte der Kollege prompt, ob das vielleicht so etwas wie die Berner KPD-Parteikonferenz werden solle, die in Wahrheit ja bei Paris tagte.

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Ein schöner Rücken kann auch entzücken, so heißt es jedenfalls. Nun bleibt dem Betrachter des Roten Rathauses zumindest nachts nichts anderes übrig, als sich der Rückseite zu widmen, denn die Frontseite der Berliner Machtzentrale wird seit Montag bis Juli nicht mehr angestrahlt. Der Grund sind die derzeit laufenden Vorbereitungen für die Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 bis zum Roten Rathaus und die damit verbundenen archäologischen Grabungen. Im Zuge der Grabungen musste ein Scheinwerfermast abgebaut werden. Damit sei auch der zweite von der Stromversorgung getrennt worden. Gar keine schlechte Idee, wenn man bedenkt, wie viel Strom dadurch gespart wird. Weniger kann manchmal mehr sein.

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Die Dunkelheit scheint es auch Staatssekretärin Kerstin Liebich angetan zu haben. Am Mittwoch wurde die Nacht, genau gesagt die »untergehende Nacht«, ein Gemälde des JugendKunst- und Kulturzentrums Schlesische 27 in die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales geliefert. Das Kunstwerk ersteigerte Liebich bei einer Auktion des Jugendzentrums und soll nun das Büro der Staatssekretärin schmücken. Ob Liebich das Bild nur zur Unterstützung des Zentrums gekauft hat oder aus tatsächlichem Gefallen, bleibt im Dunkeln. Die Kinder, aus deren Pinseln das Werk stammt, hat sie damit aber bestimmt in helle Freude versetzt.

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Für wenig Freude sorgte hingegen bei Arbeitssenatorin Carola Bluhm (LINKE) ein offenbar einseitiger Briefwechsel mit der neuen Arbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU). »Ich habe Frau von der Leyen schon den dritten Brief zum Thema ÖBS-Kürzungen geschrieben, sie hat keinen beantwortet. Eine Brieffreundschaft wird das wohl nicht mehr«, sagte die Senatorin.

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