Libanon warnt Israel vor Eskalation

Premier: Täglich dringen Flugzeuge in Luftraum ein

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Beirut/Jerusalem (AFP/ND). Libanons Ministerpräsident Saad Hariri hat sich besorgt über israelische Drohungen gegen sein Land und eine »Eskalation« der Lage im Nahen Osten gezeigt. Dem britischen Rundfunksender BBC sagte Hariri am Mittwoch, dass Israel seinem Land »tagein, tagaus« drohe. Es bleibe aber nicht nur bei Drohungen. Libanon bemerke, »was am Boden und in unserem Luftraum passiert«. In den vergangenen zwei Monaten seien jeden Tag Flugzeuge in den libanesischen Luftraum eingedrungen.

Dass die Lage weiter eskaliere, sei »wirklich gefährlich«, sagte Hariri. Die Regierung in Jerusalem setze offenbar darauf, dass es im Falle eines Angriffs zu einer innenpolitischen Spaltung in Libanon kommen werde. Das sei aber nicht der Fall. »Wir werden uns Israel entgegenstellen«, so der Regierungschef. In der vorigen Woche hatten sich bereits Politiker aus Israel und Syrien einen Schlagabtausch geliefert und sich gegenseitig vor einem Angriff gewarnt. Dem Libanon warf Israels Premier Benjamin Netanjahu vor, der von Syrien unterstützten Schiitenmiliz Hisbollah den Schmuggel von Waffen zu gestatten.

Nach Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen hat die israelische Luftwaffe am Mittwoch erneut Angriffe auf das Palästinensergebiet geflogen. Ein Armeesprecher machte keine Angaben zu den Zielen. Der Einsatz sei eine »Antwort« auf den Beschuss israelischer Orte im südwestlichen Negev in den vergangenen Tagen. Insgesamt seien seit Jahresbeginn mehr als zwanzig Raketen und Mörsergaranten aus dem Gaza-Streifen auf den Süden Israels abgefeuert worden. Die Armee werde auch künftig hart gegen Extremisten vorgehen, so der Sprecher. Die Palästinenserorganisation Hamas, die seit 2007 im Gaza-Streifen an der Macht ist, sei allein verantwortlich für Frieden und Ruhe in dem Gebiet.

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