Keine Zeit für Barmherzigkeit

Hamburger Iran-Konferenz wich auf Dampfer aus, der Medienschelte entkam sie nicht

  • Susann Witt-Stahl
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Freunde und Vertreter der iranischen Regierung versuchten sich anlässlich des 31. Jahrestages der Revolution an einer »kontroversen Diskussion« mit Nahost-Experten. Die wurde durch Desinformation der Medien erschwert. Der iranische Botschafter stand schließlich Rede, aber nicht allen kritischen Fragen Antwort.

Die Teilnehmer der Konferenz unter dem Titel »Islamische Republik Iran: am Ende oder im Aufschwung?«, die vergangenen Donnerstag stattfand, wurden in der Financial Times als »Jubelperser« bezeichnet. Als »Jubelperser« gingen 1967 die den Schah bei seinem Deutschlandbesuch begleitenden Claqueure in die Geschichte ein. Diese, nicht fanatische Revolutionsgardisten der Mullahs waren es, die dann in Berlin unter den Augen der deutschen Polizei auf protestierende Studenten einprügelten. Aber auf sachliche Begleitung kam es manchem Kommentator wohl nicht an. Die »Morgenpost« überraschte gar mit der Enthüllung: Der iranische Botschafter Ali Reza Scheikh Attar, einer der Hauptredner der Konferenz, sei ein »treuer Anhänger des Gottesstaates«. Ja, was denn sonst?

Die Veranstalter, der ehemalige ARD-Korrespondent Christoph Hörstel und die Orient-Okzident-Gesellschaft, die der iranischen Regierung nahe steht, mussten nach heftigen Protesten und Kün...


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