Schüsse in Kopf, Hals, Brust
Der Kolumbianer Héctor Abad porträtiert den ermordeten Vater
Es geht um Mord. Und um zwei Männer, Vater und Sohn. Der Vater ist in den Siebzigern Professor für Sozialmedizin, in Medellín, Kolumbien. Ein Träumer ist er, auch ein aktiver Menschenrechtler, er will Unglaubliches: sauberes Trinkwasser für die Armen, Milch für ihre Kleinen und weniger Gewalt – und das in der Metropole der Kokainbarone.
Er glaubt an die Kraft von Aufklärung, Hygiene, Prävention, glaubt an das merkwürdige Gut Gleichheit und an den Zusammenhang von Elend und Epidemien. Er macht sich Feinde mit diesem Glauben. Der Erzbischof hetzt: Dieser Mediziner, Héctor Abad senior, zerstöre die Moral in tumben, »noch nicht urteilsfähigen Geistern«, seine Schriften, »voll von einem gottlosen Gift«, provozierten den allgemeinen Aufstand. An einem Augusttag 1987 wird Héctor Abad senior getötet. Die Täter schießen in Kopf, Hals, Brust, mitten am Tag, auf einer Straße der Stadt. Ein Auftragsmord ist billig damals in Medellín, knapp 2...
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