Lufthansa vor Streik

Piloten gehen ab Montag in den Ausstand

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Frankfurt am Main (dpa/ND). Die Lufthansa steuert auf einen der größten Streiks ihrer Geschichte zu. Die Pilotenvereinigung Cockpit kündigte am Mittwoch in Frankfurt einen flächendeckenden Arbeitskampf ab dem kommenden Montag an. Es seien mehr als 4000 Piloten zum Streik aufgerufen, erklärte die VC-Tarifexpertin Ilona Ritter. Der Streik soll vier Tage andauern. Betroffen sind Flüge der Lufthansa, der Lufthansa Cargo und der Tochter Germanwings.

Erinnerungen werden an die Warnstreiks der Piloten bei der Lufthansa vom Frühjahr 2001 wach. Damals waren von den dreimaligen Arbeitsniederlegungen mehr als 200 000 Passagiere betroffen. Ex-Außenminister Hans-Dietrich Genscher half als Vermittler, eine Lösung zu finden.

Die Lufthansa richtet sich mit einem Notfallplan auf die Streiks ein. Der Streikaufruf sei »unverhältnismäßig«, erklärte die Fluggesellschaft. Ein Streik schade dem Unternehmen, seinen Kunden und Mitarbeitern in hohem Maße.

Bei der Urabstimmung stimmten zuvor knapp 94 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder für Streik. In dem Tarifkonflikt geht es unter anderem um Gehaltsforderungen und die Sicherung von rund 4500 Arbeitsplätzen im Inland. Der Sprecher der VC-Tarifkommission, Thomas von Sturm, hielt dem Unternehmen vor, bestehende Tarifverträge verletzt zu haben und zunehmend Arbeitsplätze in billigere Konzerngesellschaften zu verlagern. Die Gewerkschaft hatte die Tarifverhandlungen im Dezember für gescheitert erklärt.

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