Lernen mit dem ND

Förderpreis »Zeitung in der Schule« verliehen

Diana Golze (M.) schaut sich die Ausstellung an. ND-
Diana Golze (M.) schaut sich die Ausstellung an. ND-

»Hurra, das soll's gewesen sein.« Mit diesem Satz endete die Lesung einer Szene aus Friedrich Schillers Schauspiel »Die Räuber« von 1781/82. Die jugendlichen Darsteller von der Kreuzberger Carl-Friedrich-Zelter-Oberschule traten unter Beifall von der Bühne ab. Das war es aber noch lange nicht. Gestern gab es im Redaktions- und Verlagshaus am Berliner Franz-Mehring-Platz eine Abschlussveranstaltung des Projekts »ND in der Schule«.

Beteiligt hatten sich mehrere Schulen und Vereine, außerdem das Lernzentrum des Fußballklubs 1. FC Union. Den Förderpreis 2009/10 erhielten der Friedrichshainer Schülerclub »Spieloase« und der Verein »Kinder von nebenan«. Eine kleine Ausstellung informierte über die Ergebnisse des Projekts. Zu sehen waren unter anderem Seiten einer Schülerzeitung der »Spieloase«. Diese Zeitung enthielt zum Beispiel einen kurzen Bericht über den Besuch ausländischer Gastschüler, mit denen in mehreren Sprachen »Pippi Langstrumpf« gesungen wurde, und eine Notiz über die U-18-Wahl mit dem Schlusssatz: »Nach der Wahl haben wir sogar Post von der Kanzlerin bekommen.« Gewonnen hatten diese Wahl übrigens die Grünen, denen 53 von 134 Kindern ihre Stimme gaben. Die LINKE landete mit 15 Stimmen auf Platz drei und damit vor SPD (14 Stimmen), CDU (10) und FDP (7). Als Redakteure der »Spieloase«Schülerzeitung sind vermerkt Julia Dietrich, My Anh Hai Ta, Lennart Schulze, Gordon Hesse und Friedrich Schwettmann. Zur Ausstellung gehörte auch eine Fotoreportage über die neue Kabine der U-17-Junioren des 1. FC-Union. Die neue Kabine verfügt im Gegensatz zur alten über ein eigenes Bad.

Eine Frau erkundigte sich am Rande der Veranstaltung, ob sich das ND schon früher am Franz-Mehring-Platz befunden und Günter Schabowski als Chefredakteur hier gesessen habe – er tat es. In seinem einstigen Büro finden heute die morgendlichen und abendlichen Redaktionssitzungen statt.

Urkunden und Geschenke überreichte gestern die brandenburgische Bundestagsabgeordnete Diana Golze (LINKE), die mit Tochter und Sohn im Zug zum Termin anreiste. Golze ist Schirmherrin von »ND in der Schule«, der Förderverein der Linksfraktion unterstützt es finanziell. Sie freue sich, dass die sozialistische Tageszeitung dieses Projekt mache, sagte sie. Man könnte denken, dass Zeitungen im Zeitalter von Internet und iPhone »altmodisch« seien, meinte die Abgeordnete. Doch in ihrer Familie spielen sie »eine große Rolle«. Die große Tochter kommt zwar erst in die Schule, aber gemeinsam mit der Mutter schauen sich die Kinder die Fotos in den Zeitungen an und reden darüber. Manchmal beschweren sich die Kleinen auch, wenn der Vater am Frühstückstisch Zeitung liest, anstatt sich mit ihnen zu unterhalten, verriet Golze.

Mittlerweile meldete sich übrigens ein Leser aus dem nordrhein-westfälischen Siegen und fragte an, ob sich seine Bildungseinrichtung an »ND in der Schule« beteiligen könne. Eigentlich ist der Ort dafür zu weit entfernt vom Sitz der Zeitung in Berlin. Wir bemühen uns jedoch, in dieser Sache etwas auf die Beine zu stellen.

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