Hungerstreikender tot
Kubanischer Dissident starb nach 85 Tagen
Havanna (AFP/ND). Erstmals seit mehr als drei Jahrzehnten ist in Kuba ein Dissident in Haft ums Leben gekommen. Orlando Zapata starb nach Krankenhausangaben in Havanna am Dienstag mit nur 42 Jahren an den Folgen eines 85-tägigen Hungerstreiks. Kubanische Oppositionelle machten die Regierung für den Tod verantwortlich.
Zapata sei am Dienstag gegen 19 Uhr verstorben, teilte das Krankenhaus Hermanos Ameijeiras in Havanna mit. Laut der Kubanischen Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung ist Zapata der erste politische Gefangene auf der Karibikinsel seit den 70er Jahren, der während des Vollzugs ums Leben kam. Der Vorsitzende der Kommission, Elizardo Sánchez, warf der kubanischen Regierung »vorsätzlichen Mord« vor, weil die Behörden dem Dissidenten zu lange ärztliche Hilfe vorenthalten hätten.
Der Regierungsgegner Zapata war 2003 zusammen mit 75 anderen Dissidenten wegen »Störung der öffentlichen Ordnung« zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach weiteren Verfahren während seiner Haftzeit erhöhte sich seine Strafe auf 25 Jahre.
Zapata saß im Gefängnis von Holguín im Osten Kubas, als er am 3. Dezember in den Hungerstreik trat, um die schlechten Haftbedingungen anzuprangern. Zunächst verlegten ihn die Behörden in das Gefängnis von Camagüey im Landesinneren, ehe er in das dortige Krankenhaus eingewiesen wurde. In der vergangenen Woche wurde Zapata schließlich nach Havanna gebracht.
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