nd-aktuell.de / 25.02.2010 / Sport / Seite 18

Björgens drittes Gold mit Staffel

Deutsches Quartett

Oliver Händler, Whistler
Magdalena Neuner ist nicht mehr Königin dieser Olympischen Winterspiele. Die heißt ab jetzt Marit Björgen. Mit der norwegischen Staffel sicherte sich die 29-Jährige bereits ihr drittes Gold im Whistler Olympic Park. Die deutschen Frauen gewannen auch im zweiten Mannschaftswettbewerb eine Medaille. Nach Gold im Teamsprint liefen Kathrin Zeller (Oberstdorf), Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl), Miriam Gössner (Garmisch-Patenkirchen) und Claudia Nystad (Oberwiesenthal) wie vor vier Jahren in Turin auf Rang zwei vor Finnland.

Gegen die Norwegerinnen waren sie aber chancenlos. Über die ersten beiden Klassikdistanzen von je fünf Kilometern hielten Vibeke Skofterud und Therese Johaug die Favoritinnen im Rennen, während Finnland, Russland und Deutschland mit Sachenbacher-Stehle erste Rückstände in Kauf nehmen mussten. Kristin Steira setzte sich dann auch von Italien und Schweden ab, bevor Björgen mit einem unbändigen Kraftlauf den Vorsprung weiter ausbaute.

Dahinter hielt zunächst die junge Biathletin Gössner die schwedische Auftaktsiegerin Charlotte Kalla in Schach. »Miriam hat einfach was drauf, was sie gezeigt hat, ist Weltklasse«, lobte Bundestrainer Jochen Behle, der Gössner schon in der Silberstaffel bei der WM 2009 in Liberec eingesetzt hatte und hofft, sie auf lange Sicht ins Langlauflager integrieren zu können. Schlussläuferin Claudia Nystad ließ sich dann von der Finnen Aino-Kaisa Saarinen an die Italienerin heranziehen und löste sich am vorletzten Berg von ihren Medaillenkontrahentinnen.

Norwegen drückt den Langlaufwettbewerben im Whistler Olympic Park eindeutig seinen Stempel auf. Vier Gold-, eine Silber- und zwei Bronzemedaillen sind die bisherige Ausbeute der Mutternation des Skilaufens. Und noch ist das Medaillensammeln nicht zu Ende. Petter Northug hat im Massenstartrennen eine Chance, und an Marit Björgen kommt in dieser Form über die 30 Kilometer auch kaum jemand vorbei. »Ich wollte eigentlich nur Gold im Sprintrenen«, sagte Björgen. »Jetzt habe ich schon drei. Diese Olympischen Spiele sind wirklich gut zu mir.«