Sudans Opposition bleibt fern

Präsident Baschir bei Präsidentschaftswahlen fast ohne Gegner

  • Marc Engelhardt, Nairobi
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Schon bevor ab Sonntag in Sudan gewählt wird, steht der umstrittene Präsident Omar al-Baschir als Sieger fest. Wegen Wahlfälschungen und Schikanen hat ein Großteil der Opposition die Teilnahme abgesagt.

Zum ersten Mal seit 24 Jahren sollte Sudans Bevölkerung am Sonntag die Wahl zwischen mehreren Parteien und Kandidaten haben. Doch was als Schicksalswahl gedacht war, entpuppt sich mehr und mehr als Farce. Alle nennenswerten Oppositionsparteien haben sich aus dem Rennen zurückgezogen: Die ehemaligen Rebellen der Sudanesischen Volksbefreiungsbewegung (SPLM) treten nur noch in ihrer Hochburg im Süden an. Auch die wichtigste Opposition in Nordsudan, die Umma-Partei, hat neben kleineren Parteien ihren Rückzug angekündigt. »Wir boykottieren die Wahl, weil unserer Forderung nach Verschiebung nicht entsprochen worden ist«, verkündete Umma-Sprecherin Sara Nugd-Alla am Mittwochabend. »Wir werden die Ergebnisse nicht anerkennen.«

Grund sind die offenkundigen Wahlfälschungen. Jeden Tag werden neue Details bekannt. Die sudanesische Münze, die Baschirs Partei eigenmächtig mit dem Druck der Wahlzettel beauftragt hatte, musste zugeben, dass die Wahlze...


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