Marotte oder Störung?

Gegen zwanghaftes Handeln gibt es eine wirkungsvolle Therapie

Die Grenzen zwischen Marotte und Zwangsstörung sind fließend – Experten erklären einengende Rituale mit der Sehnsucht nach Sicherheit.

Acht Uhr – höchste Zeit fürs Büro. Die Haustür fällt zu. Ist der Herd auch aus, das Bügeleisen abgeschaltet? Vielleicht sollte ich doch noch einmal nachschauen . . . Fast jeder Mensch kennt Situationen wie diese. Manch einer schaut täglich mehrfach, ob er den Geldbeutel noch hat. Ein anderer kann es nicht ertragen, wenn eine Tür offen steht. Ist das noch normal oder bereits eine Zwangsstörung?

»Zwanghafte Phänomene gibt es auch im Alltag« erklärt der Psychotherapeut Jan-Michael Dierk, Experte für Zwangsstörungen in der Klinik Bad Arolsen. »Wer zweimal den Herd kontrollieren muss, bevor er beruhigt aus dem Haus gehen kann, leidet noch nicht an einer Zwangsstörung. Seien aber andere Aktivitäten eingeschränkt und Betroffene fingen an zu leiden, werde es bedenklich.

In manchen Fällen reicht es Menschen nicht, ein paar Mal nach dem Schalter der Kaffeemaschine zu sehen. Ständig müssen sie die Kontrolle wiederholen, so dass sie kaum noc...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.